Knigge

Knigge Ablauf einer Bestattung

Knigge zur Bestattung

Eine Bestattung ist ein über Jahrhunderte tradiertes kulturelles Ritual. Und es ist für die meisten Beteiligten ein Ereignis, das emotional sehr belastet ist. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Tod in unseren westlichen Gesellschaften leider stark tabuisiert wird. Wir beschäftigen uns nur ungern mit dem Tod, haben oft Schwierigkeiten damit, unsere Gefühle zu zeigen und wünschen uns von einer Bestattung nicht zuletzt, dass sie überstanden wird. Aus Respekt vor den Trauernden und natürlich dem Verstorbenen ist es daher wichtig, den Ablauf einer Beerdigung zu kennen und die wesentlichen Verhaltensregeln zu beherzigen. Unser kurzer „Bestattungsknigge“ soll Ihnen dabei helfen.

Der Ablauf einer Beerdigung

Üblicherweise – Abweichungen sind möglich – findet sich die Trauergemeinde in der Friedhofskapelle zu einem Gottesdienst zusammen. Der Sarg oder die Urne steht dabei geschmückt und gut sichtbar vorn. Für Verstorbene, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, kann ein professioneller Redner oder ein guter Freund des Verstorbenen die Ansprache übernehmen.

Bei der Erdbestattung wird der Sarg danach zur Grabstelle gebracht: Die Sargträger gehen mit dem Sarg voran, ihnen folgt der Pfarrer/Priester, erst dann kommen die nächsten Angehörigen, Freunde und Kollegen. An der Grabstelle angekommen wird erneut eine kurze Rede gehalten, bevor der Sarg dann entweder von den Sargträgern, oder aber auch von nahen Verwandten/Freunden des Verstorbenen in die vorbereitete Grube herabgelassen wird. Eine Urnenbeisetzung kann aus naheliegenden Gründen nicht sofort nach der Trauerandacht erfolgen und findet zu einem späteren Zeitpunkt meist in kleinerem Kreise statt.

Anschließend geht die Trauergemeinde in der oben genannten Reihenfolge am offenen Grab vorbei und wirft dort entweder bis zu drei kleine Schaufeln voll Erde oder aber Blumen in das offene Grab. Die Trauergemeinde geht danach einzeln an den Hinterbliebenen vorbei und drückt ihnen seine Anteilnahme aus. Dies kann stumm, mit einigen kurzen Worten oder auf sonstige Weise erfolgen. Die gewählten Worte sind nicht so entscheidend wie der Ausdruck echter Anteilnahme.

Der Trauerkaffee

Nach der Beisetzung begeben sich die Teilnehmer in ein nahe gelegenes Restaurant oder auch in den Betrieb des Bestatters, wo ein kleiner Imbiss oder Kaffee und Kuchen angeboten wird. Beim Brauch des Trauerkaffees oder Leichenschmauses handelt es sich um ein Übergangsritual: Die Angehörigen sollen mit ihren Emotionen nicht allein gelassen werden, gleichzeitig ist das Beisammensein, bei dem die Gespräche auch weggehen vom Verstorbenen, auch ein Zeichen dafür, dass das Leben weitergehen wird. Während des Trauerkaffees wird das Grab von der Friedhofsverwaltung zugeschüttet und mit den Kränzen und Gestecken abgedeckt. Die Trauergemeinde hat nach dem Beisammensein also die Gelegenheit, noch einmal das nun verschlossene Grab zu besuchen. Zum Trauerkaffee wird man von den Angehörigen persönlich (per Karte oder mündlich) oder durch den Pfarrer/Priester/Redner eingeladen.

Bekleidung

In der Regel trägt man zur Beerdigung Schwarz oder doch zumindest dunkle Farben. Lediglich Hemd oder Bluse ist weiß. Bei großen und gehobenen Beerdigungen kann auch Cut oder Stresemann getragen werden. Eine Kopfbedeckung (mit Schleier) ist nur den weiblichen Angehörigen erlaubt. Nur wenn der Verstorbene oder die Angehörigen es ausdrücklich wünschen, kann auch andere Kleidung getragen werden.

Teilnahme

An einer Beerdigung kann jeder teilnehmen, der entweder eine persönliche Einladung erhalten oder eine Todesanzeige gesehen hat, auf der Ort und Zeit der Beisetzung angegeben waren. Eine gesonderte Einladung ergeht dann in der Regel nicht.

Blumen

Kränze, Gestecke und Sträuße können vorab bei einer Gärtnerei bestellt und dann rechtzeitig angeliefert werden. Erlaubt ist aber auch, den Blumenschmuck selbst neben dem Sarg abzulegen.

Geldspenden

Häufig erbitten die Hinterbliebenen statt Blumen eine Geldspende für einen
gemeinnützigen Zweck, der dem Toten und/oder den Hinterbliebenen besonders am Herzen liegt. Dieser Bitte sollte man im Rahmen der eigenen Möglichkeiten durch Überweisung auf das angegebene (Sonder-)Konto folgen.

Kondolenzbrief

Erhält man eine Todesanzeige, so sollte man derjenigen Person unter den Hinterbliebenen, der man am nächsten steht, einen Kondolenzbrief schreiben.
Dies hat auf gutem weißem Papier handschriftlich mit Tinte zu erfolgen. Trauerpapier mit schwarzem Rand ist den Hinterbliebenen vorbehalten. Bei der Formulierung sollten Banalitäten ebenso wie (echtes oder falsches) Pathos unbedingt unterbleiben. Trauerpost wird oft immer und immer wieder gelesen und sollte so vor allem den Angehörigen Trost spenden. Auf die eigene Trauer kommt es in diesem Zusammenhang nur begrenzt an.

Bestattung von Ehepaaren

Bei der Beisetzung von Ehepaaren in einem Familiengrab liegt die Ehefrau traditionsgemäß links, der Ehemann rechts.